Wärmepumpentrockner – Die Erleichterung im Haushalt

Letztes Update: 5. November 2021

Statt die Wäsche im Trockenraum aufzuhängen oder auf der Leine im Hof zu trocknen, wo sie möglichem Regen ausgesetzt ist und dadurch mitunter nicht rechtzeitig trocken wird, bietet sich die Nutzung eines Trockners an. Er kann in nahezu jedem Raum aufgestellt werden. Hierdurch lässt sich viel Arbeit und Zeit einsparen. In den letzten Jahren sind Wärmepumpentrockner besonders gefragt. Sie zeichnen sich insbesondere durch ihre sehr hohe Energieeffizienz aus und machen vor allem dann Sinn, wenn im Haushalt häufig und viel Wäsche anfällt.

Haushaltshilfe Wärmepumpentrockner

Wärmepumpentrockner im Kurzporträt

Wärmepumpentrockner gelten als die modernste Form von Wäschetrocknern und arbeiten im Unterschied zu anderen Trocknertypen mit einer eingebauten Wärmepumpe. Letztere macht es möglich, dass Energie mehrfach genutzt werden kann. Die mit der Anschaffung verbundenen Kosten eines Trockners mit Wärmepumpe sind zwar höher als bei herkömmlichen Trocknertypen, doch aufgrund der hohen Energieeinsparung und den damit verbundenen geringeren Betriebskosten hat sich der höhere Preis schnell amortisiert.

Wie funktioniert ein Wärmepumpentrockner?

Im Aufbau identisch, unterscheidet sich der Wärmepumpentrockner von einem herkömmlichen Kondensationstrockner lediglich durch einen vorhandenen Kühlkreislauf mit Verdampfer und Verflüssiger. Nachdem die feuchte Wäsche in der Trommel Platz findet und der Trocknungsvorgang gestartet wird, wird vorgewärmte Luft in die rotierende Wäschetrommel geleitet, in welcher sie der Wäsche Feuchtigkeit entzieht. Die warme und mittlerweile feuchte “Prozessluft” wird nun durch diverse Filter geleitet, bevor sie zum auch als Kondensator bezeichneten Wärmetauscher gelangt. Hier wird die Luft mithilfe eines flüssigen und wesentlich kälteren Kühlmittels abgekühlt und die Feuchtigkeit in Form von Kondenswasser abgegeben.

Die verlorene Wärme wird auf das Kältemittel übertragen, woraufhin dieses verdampft. Infolge des hohen Drucks erreicht das gasförmige Kältemittel mit steigender Temperatur den Verflüssiger, wo die Wärme an die inzwischen abgekühlte Prozessluft abgegeben wird. Während die wieder erwärmte Luft anschließend in die Trommel geleitet wird, verflüssigt sich das Kühlmittel und wird zum Verdampfer geleitet. Der Kreislauf beginnt von vorn, was Strom spart und somit besonders umweltfreundlich ist.

Wo kann ich den Wärmepumpentrockner platzieren?

Wärmepumpentrockner gibt es in verschiedenen Ausführungen. Soll er in der Küche unter der Arbeitsplatte Platz finden, bietet sich ein Modell in Form eines Frontladers an. Dieser ist mit und ohne Sichtfenster erhältlich. Ein freistehender und kompakter Toplader, der von oben mit nasser Wäsche bestückt wird, findet hingegen oftmals im Bad Verwendung, da hier nicht selten weniger Platz zur Verfügung steht. Gibt es einen Keller, lassen sich hier sowohl Front- als auch Toplader-Modelle unterbringen. In allen Fällen sollten jedoch vor dem Kauf die Maße des Trockners beachtet werden.

Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Wäschetrocknern, welche aufgrund des Abfließens heißer Luft im besten Falle nahe eines Fensters Platz finden, liegt darin, dass sich ein Wärmepumpentrockner fast in jedem Raum aufstellen lässt, da er keine Wärme an seine Umgebung abgibt. Ein Platzieren in der offenen Küche ist dadurch ohne Probleme möglich.

Wieviel Wäsche passt in den Wärmepumpentrockner?

In Bezug auf das zu wählende Fassungsvermögen ist es sinnvoll, sich an der eigenen Waschmaschine zu orientieren und für den Trockner mindestens das gleiche Volumen zu wählen. Die meisten Modelle weisen eine Standard-Füllmenge von 7 Kilogramm auf, was für einen Single-Haushalt oder eine Kleinfamilie vollkommen ausreicht. Bei einem Haushalt von mehr als 4 Personen empfehlen sich hingegen größere Geräte mit einem Volumen von 8 Kilogramm und mehr.

Welche Programme habe ich zur Auswahl?

Wie es auch bei den anderen Trocknertypen der Fall ist, ist der Wärmepumpentrockner mit zahlreichen Programmen ausgestattet. So stehen neben den Grundprogrammen Baumwolle und Pflegeleicht je nach Hersteller Zusatzprogramme wie beispielsweise Super 40, Wolle finish, Dessous, Blusen/Hemden, sportivePlus oder Handtücher zur Verfügung.

Eine entsprechende Auflistung findet sich jeweils in den Produktbeschreibungen. Viele Verbraucher benötigen solche Spezialprogramme allerdings nicht. Da ein Mehr an Programmen mitunter mit einem höheren Anschaffungspreis einhergeht, sollte genau geschaut werden, welche Programme in der Zukunft tatsächlich genutzt werden.

Soll die Kleidung im Anschluss an die Trocknung nicht direkt in den Schrank gelegt, sondern noch gebügelt werden, kann statt des Programms “Schranktrocken” jenes mit der Bezeichnung “Bügelfeucht” gewählt werden. Besonderen Mehrwert bieten Modelle, welche eine sogenannte Knitterschutz-Funktion aufweisen. Diese macht ein Bügeln der Kleidung nach dem Trocknen überflüssig. Durch den Einsatz eines solchen Gerätes wird eine größere Zeitersparnis erzielt.

Leichte Bedienung

Trotz der mitunter zahlreichen Programme ist die Bedienung der Wärmepumpentrockner in der Regel sehr einfach. Da sich die Modelle mitunter sehr voneinander unterscheiden können, ist es dennoch hilfreich, genau zu schauen, wie die einzelnen Elemente angebracht sind und ob eine intuitive Bedienung seitens des Anwenders möglich ist. Eine Vielzahl an Geräten verfügt über ein digitales Display, bei welchem sich ablesen lässt, dass der Filter gereinigt oder der Kondenswasserbehälter geleert werden muss.

Hohe Energieeffizienz

Als modernster und besonders energieeffizienter Trocknertyp erreichen die meisten Wärmepumpentrockner Klassen von A++ bis A+++. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Kondensationstrockner werden bis zu 70 % weniger Energie verbraucht, sodass er als besonders umweltschonendes Haushaltsgerät bezeichnet werden kann.

Technik und Wartung

Die sehr guten Leistungen eines Wärmepumpentrockners werden durch eine besonders ausgefeilte Elektronik ermöglicht. Letztere führt bei besonders sparsamem Betrieb zu einem perfekten und schonenden Trocknungsergebnis. Allerdings sind die Geräte durch ihre Steuerungselektronik auch wartungsintensiver. Fehler in der Elektronik sind meist nur durch einen Fachmann zu beheben.

Selbstreinigender Kondensator

Flusen, die sich während des Trocknungsvorgangs im Kondensator sammeln, verringern die Trockenleistung und führen zu einem erhöhten Energieverbrauch. Um eine regelmäßige, aufwendige manuelle Reinigung zu vermeiden, verfügen einige Wärmepumpentrockner über einen selbstreinigenden Kondensator. Letzterer wird mithilfe dieser integrierten Funktion während des Trocknens mit Wasserdruck stoßweise durchgespült. Arbeit und Energie lassen sich dadurch sparen.

Lautstärke des Wärmepumpentrockners

Ist beabsichtigt, den Wärmepumpentrockner in der Wohnung zu nutzen, sollte das Gerät 65 Dezibel nicht überschreiten. Die entsprechende Angabe findet sich auf dem Energielabel des Wäschetrockners. Ein höherer Wert wäre nicht nur für die eigene Person, sondern auch für die Nachbarn zu laut. Auf die entsprechenden Ruhezeiten im Haus sollte grundsätzlich geachtet werden.

Ein Bericht über die Eltektromesse IFA zeigt, dass sich die Hersteller verschiedenster Haushaltsgräte über die Geräuschbelästigung Gedanken machen.

Geduldsprobe Wärmepumpentrockner

Da ein Wärmepumpentrockner technikbedingt mit weniger Hitze trocknet, dauert der Prozess der Trocknung im Gegensatz zu den anderen Bauarten etwas länger. So vergehen bei einer voll beladenen Trommel schonmal zwei Stunden, bis die Ladung vollständig trocken ist. Muss es besonders schnell gehen, ist es ratsam, die Trommel nur halb zu beladen.

Marke spielt keine nennenswerte Rolle

Da laut Stiftung Warentest nahezu alle getesteten Wärmepumpentrockner gute Trocknungsergebnisse erzielen, macht es keinen großen Unterschied, ob der Käufer zu einem Modell der Marke Miele, Bosch/Siemens, Bauknecht, AEG, Beko, Panasonic, Blomberg oder Zanker greift. Entscheidet man sich allerdings für einen Marktführer, kann davon ausgegangen werden, dass der Trockner aufgrund einer hochwertigen Verarbeitung entsprechend lange im Einsatz sein wird.

Fazit

Mit einem Wärmepumpentrockner lässt sich viel Arbeit und Zeit einsparen. Der Gang zur Wäscheleine ist nicht mehr notwendig. Stattdessen wechselt die Wäsche schnell und bequem von der Waschmaschine in den Trockner. Insbesondere bei Großfamilien, bei denen viel Wäsche anfällt, schafft das Haushaltsgerät dank integrierter Funktionen wie beispielsweise Knitterschutz mehr Zeit für andere Dinge.

Der Wärmepumpentrockner überzeugt vor allem durch seine sehr gute Energiebilanz. Weniger erfreulich ist hingegen der gegenüber anderen Trocknertypen höhere Anschaffungspreis. Ist der Käufer jedoch bereit, für den Erwerb eines Wärmepumpentrockners etwas mehr Geld zu investieren, profitiert er langfristig aufgrund geringerer Betriebskosten. Um ein gutes Verhältnis von Preis und Leistung zu erzielen, empfiehlt es sich, auf eine hochwertige Verarbeitung zu achten und potentiell in Frage kommende Modelle im Vorfeld genauestens miteinander zu vergleichen.

Hilfreich für die eigene Einschätzung ist es zudem, neben den Angaben des Herstellers auch die Erfahrungen von Kunden zu nutzen, bei denen die Modelle bereits im Einsatz sind und die sich von der entsprechenden Qualität ein Bild machen konnten. Zwar bedeutet dies ein wenig zusätzlichen Aufwand, doch droht anderenfalls die Gefahr, bereits nach wenigen Jahren erneut einen Trockner kaufen zu müssen und vor der Wahl zu stehen.

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